Der Lonetal-Radweg
Eine Radtour durch das gesamte Lonetal ab Bahnhof Amstetten bis zur Mündung der Lone in die Hürbe mit Beobachtungsmöglichkeiten der Flora und Fauna.
Länge: ca. 41 km
Dauer: ab 3 h
Start: Amstetten, Bahnhof
Ende: Hermaringen, Bahnhof
Schwierigkeit: mittel
Übersicht: Amstetten - Urspring - Lonsee - Westerstetten - Breitingen - Fohlenhaus - Bocksteinhöhle - Hohlenstein - Vogelherdhöhle - Lontal - Hürben - (Hermaringen)
Von Amstetten nach Urspring
Nach dem Bahnhof geht es rechts durch die Unterführung auf den Alb-Donau-Kreis-Radweg Nr. 2 (ADK2), dem die Tour auf den nächsten 20 km folgt. Der Weg nach Urspring führt durch das breite Tal der früheren Urlone, die vor ca. 20 Millionen Jahre im heutigen Schwarzwald entsprang und hier als mächtiger Strom durchfloss. Damals mündete die Urlone in das frühere Urmeer, dessen Spuren auch heute noch sichtbar sind, heute ist dieses Tal trocken.
Still sitzen 1
Kurz vor Urspring zweigt ein schmaler Weg rechts zur Schacht ab. Die Schacht ist ein Feuchtbiotop, in dem sich im Frühjahr die seltenen Laubfrösche und andere Amphibien wie Kamm- und Bergmolche beobachten lassen. Lassen Sie sich Zeit und beobachten Sie die Aktivitäten rund um den Tümpel in aller Stille.
Urspring
In Urspring, das seinen Namen vom Ursprung der Lone bekam, finden Sie gleich mehrere Sehenswürdigkeiten. Das tiefblaue Wasser des Lonequelltopfs ist eine schöne Einstimmung auf das weitere Lonetal. Dort gibt es auch einen Kinderspielplatz. Auf dem gegenüberliegenden kleinen Berg liegt die Haldensteinhöhle, wo Pfeilspitzen aus der Zeit der Neandertaler gefunden wurden. Unweit der Quelle befinden sich auch die Überreste eines Römerkastells.
Nach Lonsee und Westerstetten
IVom Quelltopf geht die Fahrt weiter entlang der Lone und des ADK2 in Richtung Lonsee. Zwischen Urspring und Lonsee liegt links am Hang eine bereits 1938 unter Naturschutz gestellte Wacholderheide. Kurz hinter Lonsee liegt der Lonesee. Er wurde als ein kleines Naherholungsgebiet angelegt, hier befinden sich ein Kinderspielplatz und Möglichkeiten zur Rast. Im Lonesee tummeln sich vor allem Wasservögel, darunter Schwäne und Enten, die regelmäßig und übermäßig gefüttert werden. Im Sommer kann das zum Umkippen es Gewässers führen. Bitte deshalb die Tiere nicht füttern.
Weiter geht's entlang der Lone in Richtung Westerstetten. Unterhalb der Kläranlage bei Halzhausen beginnt das Reich des Bibers. Angenagte Bäume und kegelförmige Baumstümpfe belegen die Anwesenheit der scheuen Nager. Weiter geht es nach Breitingen. Kurz nach dem Ort liegt auf der rechten Seite die Wacholderheide "Breitingen Schönrein". Sie bietet ein vielfältiges Mosaik wertvoller Biotope und ist ein charakteristisches Beispiel für eine Kulturlandschaft, die durch jahrhundertlange Schafbeweidung entstanden ist.
Zum Fohlenhaus
Auf dem nachfolgenden Abschnitt bis zur Holzkircher Brücke sind oftmals Fischreiher zu beobachten. Nach der Querung der Strasse Bernstadt-Holzkirch endet der in den 70er Jahren begradigte Teil der Lone und der landschaftlich reizvollste Teil des Tales beginnt. An den Hängen sind nun immer häufiger die Jurafelsen zu sehen, die Überreste des ehemaligen Korallenriffes über dem Lonetal sind. Sie entstanden vor 150 Millionen Jahren, als das Lonetal und weite Teile Deutschlands unter Wasser lagen und riesige Ichtyosaurier die Meere beherrschten ( Erdgeschichte > Jura). Auf der rechten Seite ist schon nach kurzer Zeit der Hubertusfels zu sehen. Von dort hat man besonders am Abend einen schönen Ausblick über das Lonetal.
Weiter geht's vorbei am Mehlsack, einem weiteren Jurafels, zum Wanderparkplatz Salzbühl. Gleich nach der Brücke links abbiegen und schon nach wenigen Metern ist mit dem Salzbühl die nächste kleinere Höhle, eigentlich mehr ein Felsvorsprung, zu sehen. Nach weiteren 2 Kilometern folgt die schönste Felsformation des Lonetals, das Fohlenhaus. Mit zwei Höhlen, einer Feuerstelle und einer Wiese ein hervorragender Platz für eine ausgiebige Pause.
Still sitzen 2
Weiter auf dem ADK2 folgt 200 Meter nach dem Fohlenhaus in Weg in den Bannwald. Dieser Teil des Waldes wird sich selbst überlassen und die Natur kann sich dort frei entfalten. Der Mensch hat hier keinen Zutritt. Vom Rand aus können Sie die vielfältige Flora und Fauna beobachten.
Zu den Lonetalhöhlen
Der Radweg führt nun weiter der Lone entlang in Richtung Bocksteinhöhle. Alternativ kann der ADK 2 weitergefahren oder ein Umweg über Langenau genommen werden. Von Langenau aus kommt man über Wettingen und Setzingen wieder zurück ins Lonetal.
Folgt man nach dem Fohlenhaus dem Lauf der Lone, gelangt man nach ca. 12 Kilometern an die Bocksteinhöhle. Die Bocksteinhöhle liegt zwischen Öllingen und Bissingen, unweit vom Lonetal auf der Anhöhe nördlich der Lone. Ein kleines Schild, ca. 200 Meter nördlich der Lone weist den Weg zum relativ steilen Aufstieg, gutes Schuhwerk ist hier vor allem bei nassem Untergrund von Vorteil. Die Bocksteinhöhle wurde von den Menschen der Eiszeit als Unterschlupf und Lagerplatz genutzt. Funde aus der Bocksteinhöhle lassen sich auf 50.000 bis 70.000 Jahre zurückdatieren, die Bocksteinhöhle gilt damit als ältester Siedlungskomplex des Neandertalers in Süddeutschland.
Zurück im Lonetal ist das nächste Ziel der ca. 2 Kilometer entfernte Hohlenstein, der Fundort des berühmten Löwenmenschen, einem der ältesten bekannten Kunstwerke der Menschheit. Folgen sie hierzu dem Schild "Bärenhöhle" nach rechts über die Lone, am Waldrand finden Sie den imposanten Jurafelsen. Wieder zurück auf dem Radweg ist die Vogelherdhöhle die nächste Lonetalhöhle. Ihre Funde machten das Lonetal schon in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts weit über unsere Grenzen hinaus berühmt. Ca. 50 Meter südlich der Lone befindet sich ein Parkplatz mit einer Schautafel, die Aufschluss über die kulturhistorische Bedeutung der Vogelherdhöhle gibt. Von dort führt ein kleiner Trampelpfad zu den Eingängen der Höhle. Über der Lone finden Sie einen weiteren Grillplatz.
Es naht der Endspurt. Inmitten von Wiesen und Wald liegt das idyllische Lontal, seit Breitingen wieder das erste Dorf im Tal. Bald taucht die Kaltenburg auf, welche auf die Mündung der Lone in die Hürbe blickt. Die Lonetalradtour ist damit fast zu Ende, wer hier noch Zeit hat, sollte einen Besuch in der nur wenige hundert Meter entfernten Charlottenhöhle einplanen.
Am besten folgt man der Hürbe weiter bis Hermaringen, wo der nächste Bahnhof zu finden ist.
Still sitzen 3
Mit viel Geduld und etwas Glück kann an der Bocksteinschmiede das scheue Hermelin beobachtet werden. Weiter flussabwärts fischt bei ausreichendem Wasserstand der farbenprächtige und seltene Eisvogel.
* "Rad fahren und still sitzen" in Anlehnung an CarLos - den nachhaltigen Reiseführer des BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland).
Bocksteinhöhle
Funde aus der Bocksteinhöhle lassen sich auf 50.000 bis 70.000 Jahre zurückdatieren, die Bocksteinhöhle gilt damit als ältester Siedlungskomplex des Neandertalers in Süddeutschland.
Hohlenstein
Im Hohlenstein-Stadel im Lonetal wurde mit dem Löwenmensch die älteste Tier-Mensch-Figur der Welt gefunden.
Vogelherdhöhle
Weltberühmt wurde die Vogelherdhöhle bereits 1932 durch den Fund von 11 Figuren aus Mammutelfenbein, die mit einem geschätzten Alter von 32.000 Jahren zu den ältesten Kunstwerken der Welt gehören.
Fohlenhaus
Das Fohlenhaus ist heute ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer. Der Wanderweg vom Salzbühl ins Fohlenhaus ist mit der schönste und landschaftlich reizvollste Abschnitt des Lonetals.
Haldensteinhöhle
Die Haldensteinhöhle liegt am Ostrand von Urspring nur etwa 100 Meter vom Lonequelltopf entfernt.
Charlottenhöhle
Mit 587 Metern ist die Charlottenhöhle eine der längsten Schauhöhlen Süddeutschlands und die längste begehbare Tropfsteinhöhle der Schwäbischen Alb.
Archäopark
Der Archäopark Vogelherd umrahmt die Vogelherdhöhle und ist dabei der einzige Platz in unserer Region, an dem der Höhlenfundort und die Präsentation der Funde vereint sind.
HöhlenErlebnisWelt
Die HöhlenErlebnisWelt erwartet die Besucher mit einem vielfältigen Angebot: Bestaunen Sie die Charlottenhöhle - mit 587 m eine der längsten begehbaren Schauhöhlen Süddeutschlands. Im HöhlenSchauLand verspricht die Erlebnisausstellung „Faszination Höhle.Mensch.Natur“ eine Wissensvermittlung rund um die Erdgeschichte auf unterhaltsame Weise.
Eiszeitkunst
Bei Ausgrabungen in den Lonetalhöhlen wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrere kleine, meist vollplastische Elfenbeinfiguren entdeckt. Die mit Steingeräten aus Mammutstoßzähnen geschnitzten Plastiken sind die weltweit ältesten Belege beweglicher Kunst.
Löwenmensch
Die meisterhaft aus dem Stoßzahn eines Mammuts geschnitzte, weltweit einzigartige Figur verbindet tierische mit menschlichen Attributen und gibt uns einen faszinierenden Einblick in das komplexe Weltbild unserer frühesten Vorfahren.
Ausgrabungen im Lonetal
Die archäologische Erforschung des Lonetals verlief in mehreren Phasen, immer geprägt von jeweils aktuellen Theorien und Wissenschaftsverständnissen.
Die Mammutjäger vom Lonetal
Lange bevor der moderne Mensch auf der Bildfläche erschien, lebten Neandertaler vor 50.000-70.000 Jahren rund um die Höhlen des Lonetals.
Die Schamanin vom Lonetal
Sie war die Heilerin und Seherin und damit das wichtigste Stammesmitglied der Menschen im Lonetal vor 40.000 Jahren.
Tiere der Eiszeit
Fundstücke aus dem Lonetal geben einen eindrucksvollen Einblick in die Lebensweise der damaligen Menschen und die damals lebende Tierwelt. Mammut, Wollnashorn, Höhlenlöwe und Riesenhirsch lebten damals im Lonetal und waren ständige Wegbegleiter der frühen Menschen.
Zu Gast im Lonetal
Mit wenigen Maßnahmen können Sie dazu beitragen, die einzigartige Natur im Lonetal zu erhalten.
Nichts mitnehmen
Bitte nehmen Sie nichts mit - pflücken Sie keine Pflanzen und graben Sie keine Wurzeln aus
Nichts zurücklassen
Lassen Sie bitte nichts zurück - nehmen Sie Ihre Abfälle bzw. Ihren Müll wieder mit nach Hause und entsorgen Sie ihn dort umweltgerecht
Nichts beschädigen
Beschädigen Sie keine Pflanzen und Einrichtungen, Graffiti und Schnitzkunst an Bäumen, Felsen und Einrichtungen sind schon lange "out"
Tiere in Ruhe lassen
Genießen Sie die Natur, nehmen Sie sich Zeit, aber stören Sie bitte nicht die Tiere, insbesondere nicht Vögel bei der Brutpflege
Hunde an die Leine
Nehmen Sie bitte ihr Hunde immer an die Leine
Bleiben Sie auf dem Weg
Bleiben Sie als Radfahrer und Fußgänger auf dem Weg. Mountainbiker, es gibt keine Single-Trails. Beachten Sie die "2-Meter-Regel"!