
Die Vogelherdhöhle im Archäopark
Die Vogelherdhöhle ist vor allem aufgrund ihrer archäologischen Funde weit über die Region hinaus bekannt geworden. Sie war vor über 30.000 Jahren bereits Rastplatz und Unterstand für die eiszeitlichen Menschen im Lonetal. Die Höhle ist heute im Rahmen eines Besuches des Archäoparkts zu bestaunen.
www.archaopark-vogelherd.de
Die Vogelherdhöhle ist etwa 40 Meter groß und besitzt zwei Haupteingänge, die ca. 2,5 bis 3,5 Meter hoch und durch einen u-förmigen Gang miteinander verbunden sind.
Weltberühmt wurde die Vogelherdhöhle durch den Fund von 11 Figuren aus Mammutelfenbein, die mit einem geschätzten Alter von 32.000 Jahren zu den ältesten Kunstwerken der Welt gehören.
Neben der Großen Vogelherdhöhle liegt die Kleine Vogelherdhöhle, deren Eingang sich nördlich, etwas versteckt oberhalb des Haupteinganges der Großen Vogelherdhöhle befindet.
Entdeckung und Archäologie
Die Vogelherdhöhle wurde im Mai 1931 eher zufällig entdeckt. Ein Dachs führte den Heidenheimer Heimatforscher Hermann Mohn zum Eingang der Höhle, die damals oberirdisch noch nicht zu erkennen war. Der Dachs hatte kleine steinzeitliche Feuersteinstückchen aus dem Erdreich an die Oberfläche geschaffen. Mohn erkannte diese und informierte den Urgeschichtler Dr. Gustav Riek von der Universität Tübingen, der bereits am 5. Juli 1932 mit den Ausgrabungen an der Vogelherdhöhle begann. Diese Ausgrabungen förderten 11 aus Mammutelfenbein geschnitzte Tierplastiken zu Tage - ein sensationeller Fund, denn aus ihrer Entstehungszeit vor 32.000 Jahren waren bislang nur Gebrauchsgegenstände, wie z.B. Speerspitzen und Keile, bekannt gewesen.
Das am besten erhaltene Stück ist eine 4,8 cm große Darstellung eines Wildpferdes. Die Beinstellung und der geschwungene Hals deuten auf eine springende Bewegung hin, am Kopf sind sogar Augen, Ohren, Nüstern und Maul herausgearbeitet.
Außerdem wurden eine 5 cm große Mammutfigur, ein Bison sowie verschiedene, zum Teil fragmentarische Darstellungen von Raubkatzen gefunden. Bei letzteren dürfte es sich um Höhlenlöwen gehandelt haben, die für die damaligen Menschen wohl eine besondere mythische Bedeutung hatten.
Neben den Elfenbeinschnitzerein wurden in der Vogelherdhöhle auch Knochenreste vom frühen Homo Sapiens gefunden, außerdem wurden Knochenspitzen und Steinwerkzeuge entdeckt, die vermutlich als Waffen und Werkzeuge benutzt wurden.
Anfahrt und Aktivitäten
Der Hohlenstein befindet sich in der Nähe von Asselfingen und ist nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Sofern Sie mit dem Auto anreisen können Sie Ihr Fahrzeug am Wanderparkplatz bei der Vogelherdhöhle (zwischen Oberstotzingen und Bissingen) oder am Parkplatz zwischen Öllingen und Bissingen direkt im Lonetal abstellen. Von dort erreichen Sie die Höhle zu Fuß in knapp 30 Minuten. Alternativ können Sie Ihr Fahrzeug auch im Waldparkplatz bei Lindenau abstellen und von dort aus ins Lonetal wandern. Am Wanderweg im Lonetal finden Sie auf Höhe der Felsen ein Schild mit der Aufschrift "Bärenhöhle", die ca. 200 Meter vom eigentlichen Wanderweg entfernt ist. Die Hohlenstein-Höhlen lassen sich hervorragend mit einem Aufenthalt in der nahegelegenen HöhlenErlebnisWelt oder dem Archäopark Vogelherd verbinden. Besonders schön ist auch eine Lonetalhöhlentour, bei der Sie Vogelherdhöhle, den Hohlenstein und die Bocksteinhöhle, zu Fuß, am besten auf dem Neandertalerweg oder mit dem Fahrrad, erkunden.
Bocksteinhöhle
Funde aus der Bocksteinhöhle lassen sich auf 50.000 bis 70.000 Jahre zurückdatieren, die Bocksteinhöhle gilt damit als ältester Siedlungskomplex des Neandertalers in Süddeutschland.
Hohlenstein
Im Hohlenstein-Stadel im Lonetal wurde mit dem Löwenmensch die älteste Tier-Mensch-Figur der Welt gefunden.
Vogelherdhöhle
Weltberühmt wurde die Vogelherdhöhle bereits 1932 durch den Fund von 11 Figuren aus Mammutelfenbein, die mit einem geschätzten Alter von 32.000 Jahren zu den ältesten Kunstwerken der Welt gehören.
Fohlenhaus
Das Fohlenhaus ist heute ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer. Der Wanderweg vom Salzbühl ins Fohlenhaus ist mit der schönste und landschaftlich reizvollste Abschnitt des Lonetals.
Haldensteinhöhle
Die Haldensteinhöhle liegt am Ostrand von Urspring nur etwa 100 Meter vom Lonequelltopf entfernt.
Charlottenhöhle
Mit 587 Metern ist die Charlottenhöhle eine der längsten Schauhöhlen Süddeutschlands und die längste begehbare Tropfsteinhöhle der Schwäbischen Alb.
Neandertalerweg
Die Vogelherdhöhle, der Hohlenstein und die Bocksteinhöhle sind die Fundorte der ältesten figürlichen Kunstwerke der Menschheit. Der Neandertalerweg führt Sie zu diesen herausragenden archäologoischen Fundstätten und ist ideal mit einem Besuch des Archäoparks zu verbinden.
Archäopark Vogelherd
Der Archäopark Vogelherd umrahmt die Vogelherdhöhle und ist dabei der einzige Platz in unserer Region, an dem der Höhlenfundort und die Präsentation der Funde vereint sind.
HöhlenErlebnisWelt
Die HöhlenErlebnisWelt erwartet die Besucher mit einem vielfältigen Angebot: Bestaunen Sie die Charlottenhöhle - mit 587 m eine der längsten begehbaren Schauhöhlen Süddeutschlands. Im HöhlenSchauLand verspricht die Erlebnisausstellung „Faszination Höhle.Mensch.Natur“ eine Wissensvermittlung rund um die Erdgeschichte auf unterhaltsame Weise.
Eiszeitkunst
Bei Ausgrabungen in den Lonetalhöhlen wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrere kleine, meist vollplastische Elfenbeinfiguren entdeckt. Die mit Steingeräten aus Mammutstoßzähnen geschnitzten Plastiken sind die weltweit ältesten Belege beweglicher Kunst.
Löwenmensch
Die meisterhaft aus dem Stoßzahn eines Mammuts geschnitzte, weltweit einzigartige Figur verbindet tierische mit menschlichen Attributen und gibt uns einen faszinierenden Einblick in das komplexe Weltbild unserer frühesten Vorfahren.
Ausgrabungen im Lonetal
Die archäologische Erforschung des Lonetals verlief in mehreren Phasen, immer geprägt von jeweils aktuellen Theorien und Wissenschaftsverständnissen.
Die Mammutjäger vom Lonetal
Lange bevor der moderne Mensch auf der Bildfläche erschien, lebten Neandertaler vor 50.000-70.000 Jahren rund um die Höhlen des Lonetals.
Die Schamanin vom Lonetal
Sie war die Heilerin und Seherin und damit das wichtigste Stammesmitglied der Menschen im Lonetal vor 40.000 Jahren.
Tiere der Eiszeit
Fundstücke aus dem Lonetal geben einen eindrucksvollen Einblick in die Lebensweise der damaligen Menschen und die damals lebende Tierwelt. Mammut, Wollnashorn, Höhlenlöwe und Riesenhirsch lebten damals im Lonetal und waren ständige Wegbegleiter der frühen Menschen.