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Baumwelten

Über viele Generationen übten alte Bäume eine besondere Faszination auf die Menschen aus. In fast allen unseren Gemeinden gab es früher eine Dorflinde als Zentrum und Ort des Austauschs und des Erlebens. Was also liegt näher, als sich die Geschichte(n) aus der Sicht der Bäume erzählen zu lassen. Sie kennen die Geschehnisse aus eigener Erfahrung und nicht nur vom Hörensagen. Tauchen Sie ein und lernen Sie die Bäume des Lonetals und Ihre Geschichten kennen.

Ich bin die Älteste

Ich bin die Walkstetter Linde und mit über 400 Jahren der älteste Baum im Lonetal. In meinem langen Leben habe ich viel erlebt und viel gesehen: Als ich das Licht der Welt erblickte, hatte gerade Martin Luther mit seinen 95 Thesen die Reformation eingeleitet. Schon als junger Baum musste ich einen 30-jährigen Krieg miterleben. Es folgten das Zeitalter des Absolutismus, die Zeit der Aufklärung und der französische Revolution. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelang in Frankreich ein gewisser Napoleon an die Macht, dessen Feldzüge ihn auch in unsere Gegend führten. Als Napoleon bei Leipzig besiegt wurde und abdanken musste, wurde in Wien die Neuordnung der Machtverhältnisse Europas beschlossen und es folgte die Einigung zu einem deutschen Nationalstaat. Zunächst schlossen sich die norddeutschen Staaten zusammen, später traten auch die süddeutschen Gebiete bei und unter Kaiser Wilhelm I wurde 1871 das Deutsche Reich gegründet. Mit dem Ende des 1. Weltkrieges 1918 endete die Zeit der Kaiser und mit der Weimarer Republik wurde Deutschland zu einer demokratisch-parlamentarischen Republik. Als 1933 dann Adolf Hitler an die Macht kam, waren die Zeichen seiner Herrschaft bald allerorts zu sehen und zu spüren. Es kam zum 2. Weltkrieg und Fliegerbomben haben auch ganz in meiner Nähe eingeschlagen. Wir waren alle froh, als dieser Krieg endlich vorbei war und nach einigen Jahren der Entbehrung folgte mit dem Wirtschaftswunder der Aufstieg Deutschlands zur globalen Wirtschaftsmacht. Leider kamen mich mit zunehmendem Wohlstand immer weniger Menschen besuchen. Während über Jahrhunderte die Menschen meine Nähe suchten, um zu feiern, zu trauern oder um Rat zu suchen, wurden es die letzten Jahrzehnte immer weniger und ich war ziemlich in Vergessenheit geraten. Dies hat sich in den letzten Jahren zum Glück etwas geändert und heute kommen wieder mehr Menschen zu mir. Ich freue mich auf Euren Besuch und erzähle Euch gerne mehr aus meinem Leben.



Ich bin die Napoleonlinde

Es war im Oktober 1805, die 150.000 Mann starke französische Armee unter der Führung Napoleons hatte die nur etwa halb so starken österreichischen Truppen bei Elchingen entscheidend geschlagen und sie hinter die Tore Ulms gedrängt. Wenige Tage später kapitulierten die Österreicher und für Napoleons Truppen war der Weg nach Wien frei geworden. In diesen Tagen ritt ein elegant gekleideter Feldherr auf einem weißen Ross an mir vorbei um im nahegelegenen Wirtshaus Löwen-Post zu rasten. Es war nicht das erste Mal, dass wichtige Herrschaften hier vorbeikamen, denn die Löwen Post lag damals an der Europäischen Poststrasse und war eine beliebte Verpflegungsstation für Ross und Reiter. Aufgrund Ihrer Lage auf halbem Wege von Paris nach Wien also eine ideale Zwischenstation für Napoleon. Gelehrte rätseln heute, ob es tatsächlich Napoleon war, der in jenen ereignisreichen Tagen hier vorbeikam und einkehrte. Hinterlassen hat er uns aber viele Wörter, die im Schwäbischen heute noch benutzen: Trotoir, Canape, Toilette, genieren... Ob Napoleon tatsächlich da war, verrate ich Euch, wenn Ihr mich besuchen kommt.



Wir sind die Kaiserlinden

Wir sind 3 Linden, die 1888 zu Ehren der deutschen Kaiser gepflanzt wurden. In diesem Jahr, das als Dreikaiserjahr in die Geschichte einging, regierten innerhalb von 3 Monaten 3 verschiedene Monarchen. Auf Wilhelm I., der am 9. März in Berlin verstarb, folgte sein Sohn Friedrich Wilhelm als Friedrich III., der zu diesem Zeitpunkt bereits an Kehlkopfrebs erkrankt war. Als dieser nach nur 99 Tagen Regentschaft am 15. Juni verstarb, bestieg noch am selben Tag sein ältester Sohn Friedrich Wilhelm, als Wilhelm II. den Thron als Deutscher Kaiser und König von Preußen. Im Volksmund entstand der Spruch: „Wilhelm I. war der greise Kaiser, Friedrich III. der weise Kaiser und Wilhelm II. der Reisekaiser“ und die Schüler merkten sich: „Eins und dreimal acht: Drei Kaiser an der Macht"

LONETALGESCHICHTE(N)

Arbeitswelten

Müller, Wagner, Steinbrecher, wer denkt da heute noch an früher weit verbreitete Berufsgruppen. Dabei war gerade die Vielfalt unterschiedlicher Handwerksbetriebe lange Zeit das prägende Merkmal für das Leben in unseren Dörfern.

LONETALGESCHICHTE(N)

Wasserwelten

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war das Wasser der Lone eine wichtige Lebensgrundlage für die Menschen rund ums Lonetal.

LONETALGESCHICHTE(N)

Technikwelten

Muskelkraft, Wind und Wasser waren bis zur Hälfte des 20. Jahrhunderts die treibenden Kräfte in unseren Dörfern.

LONETALGESCHICHTE(N)

Modewelten

Als man zu Kleidung noch Häs sagte...

LONETALGESCHICHTE(N)

Kinderwelten

Spielen, Lernen, Gross werde, Kind sein im Lonetal.

LONETALGESCHICHTE(N)

Baumwelten

Über viele Generationen übten alte Bäume eine besondere Faszination auf die Menschen aus.